2004

„Orlando Paladino“
(Der Ritter Roland)

Dramma eroicomico in tre atti
Text nach einem Libretto von Nunziato Porta


Die Oper

 

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Joseph Haydn

(1732-1809)

Uraufführung am 6. Dezember 1782 auf Schloss Eszterház

Musikalische Leitung: Christof Brunner
Inszenierung: Mengia Caflisch

PERSONEN

Angelica, Prinzessin von Kathai
Medoro, ihr Geliebter, ein Sarazene
Rodomonte, König der Berber
Orlando, Ritter, wahnsinnig in Angelica verliebt
Pasquale, sein Junker
Alcina, Zauberin
Eurilla, Schäferin
Licone, ihr Vater
Caronte, Fährmann der Unterwelt

Zur Zeit Karls des Grossen

ERSTER AKT

Die junge Schäferin Eurilla langweilt sich einmal mehr, als ihr Vater in heller Aufregung einen furchtbaren Krieger und dessen Leute ankündigt. Beide sind entsetzt, als sie von der Horde über den Verbleib eines flüchtenden Liebespaars, Prinzessin Angelica und Ritter Medoro ausgehorcht werden. Angeblich will der Krieger, der sich als Berberkönig Rodomonte vorstellt, das Paar vor dem „wahnsinnigen“ Ritter Orlando beschützen, der die Prinzessin in ganz Europa sucht.
Indessen beklagt Angelica ihr Los als Verfolgte und bittet die mächtige Zauberin Alcina um Hilfe. Soeben hat diese Schutz und Hilfe versprochen, als Medoro hereinstürzt und berichtet, dass Orlando in einem Wald ganz in der Nähe sei. In ebendiesem Wald trifft Rodomonte auf Pasquale, Eurilla verhindert ein Duell, indem sie den König auf Orlandos Fährte schickt. Pasquale beklagt sich bei Eurilla über sein Leben, das zwar voll von Heldentaten, aber viel zu wenig genussreich sei. Insbesondere träumt er bei der kargen Ritterkost ununterbrochen von gutem Essen.
Orlando erwartet grimmig seinen Gegner und verflucht das Schicksal, das ihm Medoro in den Weg gestellt hat. In jeden Baum hat er seinen und Angelicas Namen geschnitzt!
Als Orlando und Rodomonte auf Angelicas Versteck treffen und damit für ein heilloses Durcheinander sorgen, kann nur noch Alcina eine Katastrophe verhindern, indem sie Orlando in einen eisernen Käfig zaubert.

ZWEITER AKT

Noch immer in Liebesumnachtung sucht Orlando seine Prinzessin. Medoro hat sich in einer einsamen Gegend versteckt, und befürchtet sein baldiges Ende. Eurilla richtet Angelica seine letzten Grüsse aus, worauf jene sich ins Meer stürzen will. Alcinas Zauberkraft rettet sie und vereint sie wieder mit Medoro. Doch nur kurze Zeit wähnt das Glück: Orlando naht und einmal mehr wird er von Alcina gebannt.
Auch Eurilla und Pasquale sind in einem kurzen Duett zur Überzeugung gelangt, dass sie ein gutes Paar abgäben.
Alcina hat alle in ihrer Zaubergrotte versammelt, wo sie den liebestollen Orlando in einen Stein verwandelt. Diese Rache ist selbst seinen Gegenspielern zu hart, worauf er seine ursprüngliche Gestalt, aber leider auch seine ursprüngliche Sinneshaltung zurückerhält.

DRITTER AKT

Mit Hilfe des Fährmanns der Unterwelt, Caronte (Charon), der ihr Wasser aus dem Fluss Lethe bringt, gelingt es Alcina, Orlando von seiner Raserei zu befreien. Das Wasser aus dem Fluss des Vergessens lässt ihn seinen Liebeswahnsinn und die Rachegelüste hinter sich lassen.
So können Angelica und Medoro in Frieden leben und – wen wundert’s – auch Eurilla und Pasquale werden ein Paar.


Hintergrund

Die Abenteuer Ritter Rolands wurden erstmals im anonymen Epos „Chanson de Roland“, entstanden um 1100, festgehalten. Grundthema des Werkes ist der Kampf Karls des Grossen gegen die Mauren in Spanien, also im weiteren Sinne der Kampf der Christen gegen die „Heiden“. Ritter Roland, ein treuer Gefolgsmann Karls, gerät am Engpass Roncesvalles (Roncevaux) in einen Hinterhalt und stirbt in einem heldenhaften Kampf gegen die Übermacht der Feinde. Sein treuer Freund Olivier steht ihm auch hier schon zur Seite.
In den Nachfolgewerken „Orlando innamorato“ (Boiardo) und „Orlando Furioso“ (Ariost) wird Rolands Liebe und Liebeswahnsinn zum Thema. Die unerwiderte Liebe zur schönen Prinzessin Angelica bringt den Ritter um den Verstand, den er durch das Eingreifen übernatürlicher Kräfte wieder zurückerhält.
Nicht wenige Opern bedienten sich dieses Stoffes:
z. B. Lully: Roland (1685), Vivaldi: Orlando furioso, Händel: Orlando (1733).
Erstmals mit humoristischen Zügen ausgestattet wurde die Geschichte in Guglielmis „Le Pazzie d’Orlando“ (1771). Eine leichte Abwandlung davon, die bereits unter dem Titel „Orlando Paladino“ 1775 in Prag uraufgeführt wurde, diente als Vorlage für das Libretto der Haydn Oper. Darin treten die Schäferin Eurilla und der Knappe Pasquale als buffoneske Handelsträger in Erscheinung.
Haydns Oper wurde 1782 anlässlich eines Besuchs des russischen Grossherzogpaares auf Schloss Esterháza uraufgeführt, und feierte darauf Erfolge in ganz Deutschland und Österreich.


Mitwirkende

Angelica, Sopran

Angela Studer, 1983, Schwyz

Eurilla, Sopran

Sophie Caflisch, 1983, Hausen a. A.

Alcina, Mezzosopran

Gabriella Colluto, 1982, Schwanden

Medoro, Tenor

Siddique Eggenberger, 1974, Zürich

Orlando, Tenor

Fabio De Giacomi, 1982, Zürich

Pasquale, Tenor

Michael Wäckerlin, 1976, Zürich

Rodomonte, Bass

Johannes Luchsinger, 1982, Linthal

Licone/Caronte, Bass

Lucas Haldenwang, 1983, Zürich

Statisten

Bram Bunschoten
Nicky Bunschoten
Melissa Caflisch
Florence Jucker
Sévérine Jucker
Annika Schuster
Xenia Studer
Meret Wiens

Dirigent

Christof Brunner, Thalwil

Konzertmeister/-in

Nina Eleta, Zürich
Ronny Spiegel, Winterthur
Lucia Witzemann, Wetzikon

Violine

Mirjam Früh, Bonstetten
Kristina Heinimann, Rorschach
Jael Hoffmann, Hausen a.A.
Maria Scheidegger, Hausen a.A.
Katharina Wirz, Hausen a.A.

Viola

Michael Oggenfuss, Zürich
Johanna Scheidegger, Hausen a.A.
Andrea Weiss, Zürich

Kontrabass

Thomas Wirz, Hausen a.A.

Cello

Lukas Fischer, Hausen a.A.

Flöte

Anna-Katharina Müller, Hausen a.A.

Oboe

Benjamin Elsässer, Zürich
Renato Schäppi, Feusisberg

Horn

Tobias Seitz, Neftenbach
Andreas Hünermann, Uster

Fagott

Brigitte Brouwer, Winterthur
Robert Hauri, Dielsdorf

Regie, Arrangement

Mengia Caflisch

Regieassistenz

Melissa Caflisch
Nicky Bunschoten

Regieberatung

Esther Fischer-Homberger

Musikalische Leitung

Christof Brunner

Korrepetition

Roman Deuber
Sonja Füchslin
Katharina Jud
Norman Ortiz
Dominik Reinhard
Franziska Schärli

Organisation

Mengia Caflisch
Beat von Arx
Sophie Caflisch

Administration

Beat von Arx

Produktionsassistenz

Michael Wäckerlin

Kostüme

Nicole Billi
Rita Käslin

Frisuren

Mengia Caflisch

Bühnenbau

Melissa Caflisch
Aurelia Schmid
alle Sänger und Sängerinnen
Beat von Arx
Mengia Caflisch
Urs Benz

Theaterschreinerei

Fabio Alagna
Gabriella Colluto

Technik

Beat von Arx
Simon Derungs
Admir Opardija

Licht Design

Felix Naef

Beleuchter

Tobias Obrist
Roman Zweifel

Videoaufnahme

Peter Lischer

Tonaufnahme

Marco Peter

Programmheft

Admir Opardija

Textbuch

Mengia Caflisch
Melissa Caflisch
Sophie Caflisch

Rohfassung Libretto

Nicky Bunschoten
Gabriella Colluto
Sybille Diethelm
Angela Studer

Untertitel

Admir Opardija

Webdesign

Simon Derungs

Probenfotos

Beat von Arx
Norman Ortiz

Gestaltung Plakat

Beat von Arx
Mengia Caflisch

Werbung

Michael Wäckerlin

Reservation

Claudia Walser

Sponsoring

Sophie Caflisch
Fabio De Giacomi

Bar

Claudia Walser & Team

Verpflegung/Buffet

Nicole Lorengo & Team

Zeichnungen

Anna Skripsy

Fotos